“30 werden… als Frau…”, er hob den Zeigefinger, als ob er mir sagen wollte “Jetzt pass auf Mädl, hier lernst du was!”
“30 werden als Frau… da ist das Leben vorbei.”
Ich war 17, frisch in der Ausbildung – und geschockt.
Panisch rechnete ich aus, wie viele Jahre mir noch bleiben würden… “2018. 2018 werde ich 30.”
“Das sind noch 13 Jahre. Das heißt, du musst jetzt noch so richtig aufdrehen, denn mit 30 will dich keiner mehr.”
… Was zugegebenermaßen wie ein ziemlich übertriebenes fiktives Gespräch klingt, um eine aufregende Einleitung zu haben, ist die Wahrheit. I shit you not.
Diese Unterhaltung fand genauso statt – und obwohl ich schon damals das meiste von dem was dieser Typ sagte, für Blödsinn hielt – das „Schreckensjahr 2018“ hat sich in meinem Kopf festgesetzt. 30 werden als Frau – allein die Vorstellung bereitete mir seither regelmäßig die Krise.
Morgen ist es soweit: Ich werde 30.
Gedanken über die Zwanziger und das 30 werden
Dreißig. 30. Das klingt so erwachsen.
Mit 22, mit 26, mit 29 wird einem noch vieles durchgehen gelassen. Da kann man ungeniert bei Sonnenaufgang vom Feiern nachhause kommen, eine 20-stündige Busfahrt auf sich nehmen, um für ein Wochenende günstig nach Paris zu kommen, ein Praktika nach dem anderen machen, ohne finanzielle Freiheit erreicht zu haben.
Du hast noch Zeit. “Playtime”. Kannst Dinge austesten, Fehler machen, Grenzen überschreiten.
Mit 30 erwarten plötzlich alle, dass du “gesettled” bist. Ein Haus abbezahlst, verheiratet bist, zwei Kinder und einen Hund hast und bald 10 Jahre Betriebszugehörigkeit feierst.
Wenn es nicht so ist, wirst du mitleidig angeschaut.
Wann ist das eigentlich passiert, dass wir uns wegen unserem individuellen Lebensstil mies fühlen müssen? (… Oder bin das gerade nur ich?)
Mit 30, dachte ich, wird alles vorbei sein. Ab jetzt ist endgültig Erwachsensein angesagt, Chrissi!
Dabei sieht min derzeitiger Status als 29-/30-jährige Frau eher so aus:
- Gerade so viel Geld verdienen, dass es reicht.
- Partys erst um 5 Uhr morgens verlassen.
- Serien-Marathons und Anime-Fan sein.
- Reisen, reisen, reisen.
Ich bin so weit weg vom Erwachsenenleben wie man nur sein kann.
Deswegen sitze ich auch gerade in meiner “Glücksbärchi”-Pyjamahose und einem Metallica-Shirt am Schreibtisch; beides passt nicht im Geringsten zusammen und wenn ich die Kombi an jemand anderem sehen würde, würde mein Designerherz wohl bluten. Im Hintergrund läuft der Soundtrack zu “One Piece” und später werde ich noch „Lord of the Rings“ weiterlesen.
Und weißt du was? Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr. Das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit meiner generellen, veränderten Lebenseinstellung.
Ich habe mich weiterentwickelt und bin dabei, mich selbst zu verwirklichen. Und wenn ich zurückblicke, merke ich einige Punkte, die ich meinem 17-jährigen Ich von damals gerne mitgegeben hätte (mal davon abgesehen, diesem Idioten aus der Ausbildung mal ordentlich die Meinung zu geigen. Aber das hätte ich mich nie getraut.).
Deine Vorstellungen und Ansichten ändern sich
Mit 30 arbeite ich als erfolgreiche Journalistin, habe einen Ehemann und zwei Kinder, ein Haus mit großem Garten, mindestens zwei Katzen und fahre ein Mercedes Cabrio. In silber.
Mein 13-jähriges Ich und meine damals beste Freundin hatten einen Geheimbund, die Katzen-Bande. Wir entwickelten eine Geheimschrift, bauten uns Verstecke und gaben uns Codenamen. … ich nannte mich “Butterfly”. Oh Gott.
Wir hatten eine Art “Briefe-Heft”, in das wir uns gegenseitig Fragen schrieben, die die andere bis zum nächsten Treffen beantworten musste.
Meine Antwort auf ihre Frage “Wie soll dein Leben mit 30 aussehen?” liest du oben.
Ein paar Jahre später, fingen meine Freundin und ich an, auf Partys zu gehen. Wenn wir mit 17 ihre 24-jährige Schwester beim Feiern begleiteten, lachten wir heimlich über sie. “Mit 24 ist man doch viel zu alt für Partys!” Guess what? Zwar gehe ich nicht mehr so viel feiern wie vorher, aber ich tu’s. Ohne schlechtes Gewissen.
Rückblickend weiß ich jetzt: Je älter man wird, desto mehr hört man auf seine eigenen Bedürfnisse.
Klar. Ich, bzw. andere, könnten argumentieren, dass ich nichts von dem geschafft habe, was ich mir damals, in der Katzen-Bande, als Ziel für mein 30-jähriges Ich gesetzt habe.
Aber die Frage ist doch: Willst du noch, was du vor 10, 15, 20 Jahren wolltest? Wir reden hier von einer Dekade und mehr! Da kann sich so viel tun!
Interessen ändern sich, der eigene Horizont erweitert sich, das Umfeld wechselt und das Weltbild auch.
Mein Leben entspricht nicht dem, was in der Gesellschaft als “angekommen” wahrgenommen wird. Aber ich bin trotzdem angekommen.
Könnte das ein Gedanke sein, den du auch immer wieder hast? Dann lass dir gesagt sein: Das ist normal. Und was sollte es schöneres geben, als glücklich zu sein?
Ist 30 vielleicht doch das neue 20; besonders in Sachen Selbstverwirklichung?
Meine Freunde sind alle älter als ich.
Meine “anderen” Freunde, die, die ich übers Internet kennengelernt habe, alle einige Jahre jünger.
Und das macht mir noch mehr Angst und führt zugegebenermaßen zu unterschwelligem Neid.
Denn so viele Menschen, die jünger sind als ich, verwirklichen sich bereits selbst.
Nach dem Abi erstmal ein Jahr lang reisen, dann Uni, dann ein Auslandssemester.
Als ich mit der Schule fertig war (und ich war nichtmal auf dem Gymnasium, sondern habe die Mittlere Reife), gab es nur zwei Optionen: Auf eine weiterführende Schule gehen oder eine Ausbildung anfangen.
Ich will mich schon selbstständig machen, seit ich 19 bin. Getan habe ich es mit 29. Natürlich versetzt es einem da einen Stich, wenn man andere sieht, die sich eben wirklich mit 19 selbstständig machen und ihren Träumen nachjagen.
Mittlerweile merke ich aber, wie ich mich einfach für sie freuen kann. Je mehr Menschen ihrer Berufung nachgehen und sich selbst verwirklichen und tun dürfen, was sie lieben, desto besser, richtig?
Außerdem fällt mir natürlich auch auf, dass z.B. die Bloggerin, die ich schon verfolge, seit wir 22 sind, in diesem Jahr auch 30 wird. Oder die Leute, mit denen ich angefangen habe, Anime-Fansites zu basteln, Familien gründen oder ihre Karriere vorantreiben. Das beruhigt. Denn ich bin nicht die einzige – obwohl ich mir das gerne eingeredet habe, wenn ich wieder einen Anfall von “OH GOTT ICH WERDE BALD 30!” bekommen habe.
Anstatt neidisch auf Andere zu sein oder auf sie herabzusehen bin ich heute für gegenseitiges Encouragement!
Du lernst, deine Zeit nur noch den Menschen zu schenken, die dir gut tun
Zugleich bedeutet das aber auch, dass andere Beziehungen auseinandergebrochen sind.
Freundschaften sich im Sand verlaufen.
Man sich aus den Augen verliert.
Oder sich veranlasst sieht, einen echten Schlussstrich zu ziehen.
Weil…
- Interessen zu stark auseinander gehen.
- man sich nichts mehr zu sagen hat.
- die Lebenssituationen sich so sehr unterscheiden.
Früher habe ich dem nachgetrauert.
Heute schaffe ich es besser, damit abzuschließen. Die guten Momente in Erinnerung zu behalten und die Schlechten zulassen. Die beste Freundin von damals war schließlich nicht einfach so die beste Freundin. Aber hin und wieder lebt man sich auseinander.
Aber genug von anderen Menschen. Denn Älterwerden hat mir eine Sache ganz besonders gezeigt:
Hallo, Selbstliebe! Du stehst an erster Stelle.
Dieser Punkt ist der allerwichtigste und eigentlich schon lange mein Credo. Trotzdem wird es mir immer wieder negativ ausgelegt.
“Du bist doch nur egoistisch.” heißt es. Insbesondere dann, wenn es um Entscheidungen geht, die nicht der oben schon angesprochenen Norm entsprechen.
Ich will zum Beispiel keine Kinder. Und dazu hat jeder eine Meinung (du vermutlich gerade auch). Und oft genug wurde mir dazu schon Egoismus vorgeworfen.
Aber ist es egoistisch, wenn man sich selbst bewusst dagegen entscheidet, weil einem andere Dinge wichtiger sind? Ich finde nicht.
Irgendwann lässt man gewisse Meinungen und Ansichten nicht mehr an sich heran. Und das ist einer der größten Vorteile am Älterwerden.
Ich bin mir inzwischen sogar so wichtig, dass ich bewusst versuche, mich auf das zu fokussieren, was mir gut tut. Z.B.
- meinen Körper und das, was er leistet, wertzuschätzen
- meine Ziele nicht mehr hintenanzustellen
- nicht mehr das tun, von dem andere denken, es sei richtig
- meine Freizeit bewusst mit den Dingen zu verbringen, die mich glücklich machen und sie nicht “aufs Wochenende” oder “den nächsten Urlaub” zu schieben
Angst vor der Zukunft? Keine Sorge. Es wird sich immer alles fügen
Was ich außerdem in meinen 20ern gelernt habe: Du hast nicht alles in der Hand. Und trotzdem wird es weitergehen.
Deshalb versuche ich, das Leben auf mich zukommen zu lassen, nicht mehr alles auf die Waagschale zu legen und mir Gedanken über “ungelegte Eier” zu machen.
Vor unangenehmen Terminen bspw. grauste es mir schon 2 Wochen vorher.
Anstatt sie einfach auf mich zukommen zu lassen, war ich mies gelaunt oder ließ mich total davon runterziehen. Stell dir mal vor, du hättest 13 Jahre lang Angst vor deinem 30. Geburtstag gehabt. Ich finde das schockierend – und noch schlimmer, das ich es nie abstellen konnte.
Dabei regelt sich schon immer alles.
Und wenn andere Menschen das anders sehen, sollen sie.
Es ist mir egal.
Denn ich bin angekommen. Ich fühle mich gut, bin mehr als zufrieden mit meinem Leben und liebe meine Arbeit. Ich lebe ein selbstbestimmtes Leben.
Klar, ich habe immer noch einen langen Weg vor mir. Und ja, älter zu werden, macht mir weiterhin etwas aus.
Doch je näher dieser nächste, runde Geburtstag rückt, desto ruhiger werde ich.
Denn ich bin unglaublich happy. Mit meiner Beziehung. Meinen Freunden. Mit meiner Arbeit. Ich gehe darin auf. Entwickle mich weiter. Leiste etwas, das Sinn hat. Wertgeschätzt wird.
Und: Ich kann reisen. Weil es für mich nichts Besseres gibt.
Dementsprechend werde ich meinen 30. Geburtstag an einem Ort verbringen, von dem ich schon als Kind geträumt habe.
Außerdem habe ich gute Gene abbekommen und so glaubt am Ende sowieso niemand, wie alt ich wirklich bin. 😉
Es gilt eben doch: “Age is just a number”. Jeder predigt es, niemand glaubt es.
Wenn es dir gut geht, solltest du genauso weitermachen wie bisher! Nur vielleicht noch ein bisschen größer träumen; mehr wagen.
Vielleicht bin ich doch ein bisschen erwachsen geworden. Es fühlt sich jedenfalls alles richtig an. Bestimmt auch, wenn ich ab morgen 30 bin.
Happy birthday to me!
Deine Meinung interessiert mich! Hast du die “große 3” schon hinter dir und kennst ähnliche Ängste?
Die wunderbaren Fotos hat Caro von Foxografie von mir gemacht.
Franziska says
Warum ist die 30 eigentlich eine so böse Zahl? Ich kenne es sowohl von anderen, als auch von mir selbst.. wir alle sehen die 30 als Horrorzahl. Wobei man sagen muss, dass das überwiegend alles Frauen sind. Bei Männern heißt es ja immer mit 30 ginge erst das Leben los usw.
Aber Frauen und 30 O___O
Ich teile zwar nicht all deine Ängste dazu – und würde deinen Ausbildungstypen am liebsten auch vermöbeln – aber die Angst an sich kann ich sehr gut nachvollziehen. Sogar ganz ohne äußeren Einfluss wie bei dir. Es ist denke ich ein Gesellschaftsding. Zwischen 18 und 29 ist das Party Leben und dann mit 30 endet das auf ein Mal. Wie ein Schalter der umgelegt wird. Keine Partys, Familie, Arbeit und Reife. Auch wenn sich in meinem Kopf vieles gelockert hat, blieb tatsächlich die Reife. Menschen ab 30 sind für mich immer Reife / Erwachsene Persönlichkeiten, die mir junges Mädel (gut ich werde dieses Jahr 26) helfen können.. müssen.. sollen. Jedes Mal wenn ich mich daran erinnere wie alt ich bin, zähle ich die Jahre bis zur 30 und verfalle kurzzeitig in Panik “ich bin 26.. habe mein Studium angefangen. Keine Ausbildung. Schulden und bin nach wie vor komplett mit dem Leben und meinen Zukunftsplänen überfordert. Ich habe doch gar nichts geschafft bisher.” Ich muss mir dann immer selbst in den Hintern treten, dass ich sehr wohl schon Dinge geschafft hab und das die 30 nicht automatisch bedeutet, dass man mit dem Leben nicht mehr überfordert ist. Das Alter sagt rein gar nichts über die Person aus!
Chrissi says
Ich glaube, es liegt genau an solchen Ansichten, wie mein Arbeitskollege damals sie hatte. Männer werden “besser”, je älter sie werden (eine Freundin von mir nennt das den “George Clooney-Effekt”), bei Frauen zeigen sich erste Falten, die Brüste werden schlaffer, der Druck zur Familiengründung wächst, usw. (Habe ich jetzt alles sehr allgemein dargestellt.)
“Menschen ab 30 sind für mich immer Reife / Erwachsene Persönlichkeiten” Für mich war das genauso so. Jetzt, wo ich 30 bin, fühle ich mich aber genauso wenig “über Nacht” erwachsen wie vorher. Wahrscheinlich ist auch das ganz normal.
Der Grund ist meiner Meinung nach wirklich das von dir angesprochene “Gesellschaftsding”. Es baut so viel Druck auf, den du mit 26 ja auch spürst. Man hat plötzlich das Gefühl, nichts erreicht zu haben, während die Zeit aber immer schneller vergeht und andere Menschen schon so viel erreicht haben. Dabei darf man die eigene Definition von Erfolg nicht vergessen.
Wir sind genau richtig da, wo wir jetzt sind.
Sarah says
Yeah, willkommen im Club der 30-jährigen.
Ich fühle mich in diesem Jahrzehnt meines Lebens so gut und wohl wie nie zuvor und möchte um keinen Preis mehr 20 sein. Ich glaub dir wirds hier auch gefallen.
LG, Sarah
Chrissi says
Hey Sarah, danke! Das macht Mut!
Im Gegensatz zu dem, was einem andere weißmachen wollen, ändert sich ja rein gar nichts. Ich bin also happy und glaube auch, dass es mir hier gefallen wird. 🙂
Fou says
Ich kann dem, was Franzi sagt, nur zustimmen. Je älter ich werde (wie du weißt, werde ich im Juli 27) und noch nichts nennenswertes in den Händen halte, desto größer wird die Panik. Da können Betriebsleiter bzw. Informationstage, zu denen ich hingehe, mir noch zig mal sagen, dass in diesem Alter nicht alles verloren ist und das Alter von den wenigsten Betrieben noch wirklich wichtig ist – eher die Persönlichkeit und dass man den “Klick” in der Bewerbung sieht: ,,Ich will das!” – diese Ungewissheit bleibt und wird wohl erst verschwinden, wenn ich etwas “festes” in der Hand habe.
Trotzdem versuche ich die Zeit in diesem Monat (der März ist quasi der letzte Monat, wo ich frei habe, ehe im April die Uni wieder beginnt – und ganz ehrlich: Ich freue mich bereits auf das kommende Semester <3) zu genießen und einfach wieder etwas runter zu kommen.
Deine Fotos sehen wirklich super aus. <3
Chrissi says
Das kann ich mir vorstellen. Wie bei Franzi schon geschrieben: Wenn man sieht, was andere – die vielleicht sogar jünger sind als man selbst – fühlt man sich automatisch wie ein Versager. Egal, was andere einem sagen. So sehr man glauben möchte, dass alles gut wird – dieses Gefühl der Ungewissheit wird so lange nicht weggehen, bis man sein Ziel erreicht hat (in deinem Fall die neue Arbeitsstelle).
Sich trotzdem nicht entmutigen zu lassen, ist die wahre Kunst. Ich denke mir dann immer: Andere wie Oprah oder J. K. Rowling haben auch Jahre gebraucht, bis sie Erfolg hatten. Age ist eben doch just a number.
Genieß den März und deine derzeitge Freiheit noch!
Danke! <3
Veronika says
Schön, dass mal darüber geschrieben wird, was gesellschaftlich unausgesprochen bleibt. Ich muss zugeben, dass ich auch ein bisschen Angst vorm Altern habe, aber sich das mittlerweile etwas gelegt hat und ich der 30 viel entspannter gegenüber stehe. Ich bin selbst 28, werde also im nächsten Jahr 30 und ich überlege schon jetzt, ob ich diese besondere Zahl nicht ein bisschen größer feiern soll. Die Erfahrungen, die ich während meinen 20ern gemacht und gesammelt habe, sind so unglaublich positiv und helfen mir in meiner Weiterentwicklung. Und wo sich andere bereits schon ein eigenes Business aufgebaut haben oder beruflich gerade genau ihren Traum erfüllen, eine Familie gegründet haben (wie meine gleichaltrige Freundin mit zwei Kindern, davon eine Tochter in der Pubertät) – bin ich in meinem eigenen Leben “nur” Studierende und Ehefrau – und zufrieden damit. Mehr als zufrieden bin ich mit 28 sogar mit meiner Rolle als verheiratete, junge Frau. Damit habe ich mir, wo ich beruflich noch im Unklaren lag, letztes Jahr einen Herzenstraum erfüllt und den Mann meines Lebens in einer Traumhochzeit geheiratet. Dass man es mit dem Alter nicht so ernst nehmen soll, sehe ich auch an ihm, der dieses Jahr 37 wird, mit mir Disney-Filme ansieht und zum Beispiel Play Station zockt. Es gibt keine Idealvorstellung, wie man ab einem bestimmten Alter zu sein hat und gesellschaftliche Vorschriften und Normvorstellungen haben mich eh noch nie gejuckt. Ich strebe (momentan) keine Familienplanung an, da mir der berufliche Ausbildungsweg wichtiger ist und ich zudem noch viele nachteilige Dinge mit Kindern sehe. Wie schon Chrissi in diesem tollen Artikel geschrieben hat, ist Alter nur eine Zahl und dazu gelten auch für mich die Worte: man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt!
Chrissi says
Liebe Veronika,
danke für deine Worte!
Dass du so viele positive Erfahrungen machen konntest, ist so viel wert – da schaut man der 30 wirklich entspannter entgegen.
“Und wo sich andere bereits schon ein eigenes Business aufgebaut haben oder beruflich gerade genau ihren Traum erfüllen, eine Familie gegründet haben (wie meine gleichaltrige Freundin mit zwei Kindern, davon eine Tochter in der Pubertät) – bin ich in meinem eigenen Leben „nur“ Studierende und Ehefrau – und zufrieden damit.” Weißt du, ich glaube, darauf kommt es an: Zufrieden zu sein. Und zwar genau auf die Art, die man sich selbst aussucht. Dann wird das Alter irgendwie egal. Dein Mann ist dafür ja das beste Beispiel und ich möchte fast sagen: ein Vorbild ? Genauso stelle ich mir die nächsten Jahre mit 30 auch vor. So weitermachen wie bisher, Träume verfolgen, Erfolgreich sein, aber genauso Kind sein dürfen. Eben einfach so leben, wie man es selbst möchte; ohne irgendwelchen Normvorstellungen zu folgen. Dein Kommentar unterstützt mich da gerade sehr, danke!
(Auch, wenn es spät ist: meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu eurer Traumhochzeit!)
Alles Liebe für euch!
Chrissi
Christina says
Hallo Chrissi!
Lustig … ich bin auch ne Chrissi und habe einen Tag vor meinem 30. letzten November auch einen Blogpost zu dem Thema verfasst. Mich haben ganz ähnliche Dinge umgetrieben, wie Dich. Das Gefühl nicht so erwachsen zu sein, wie die große 30 sich anhört. Und die Frage, ob das überhaupt ein Problem sein muss. (Ich finde nicht). Letztendlich fand ich 30-Werden längst nicht so schlimm wie das Kopfkino davor. Ich glaube sogar, die 30 ist mir nur noch mehr Ansporn, das Leben zu leben, das zu mir passt und das ich leben will. In den 20ern dachte ich, ich darf noch Spielen und nun gilt eben “Butter bei die Fische”. Ich hätte meine Träume schon früher anpacken können, aber die 30 hat mir irgendwie den Kick gegeben, so manches mal endlich anzugehen.Ich hoffe, Du bist inzwischen gut “reingerutscht”. Ich bin sicher, Du wirst die 30er rocken ;).
Ich weiß im übrigen auch nicht, ob ich Kinder will (im Moment jedenfalls nicht) und bin hin und wieder stolze Trägerin einer Mütze mit Katzenöhrchen.
Liebe Grüße und nachträglich: Happy Birthday!
Christina
Chrissi says
Und nochmal hi Christina… oder Chrissi 😉
Danke für deine Glückwünsche! Ich bin sehr gut reingerutscht und habe mir ein paar Tage Urlaub in den Bergen gegönnt.
Deinen Artikel muss ich mir unbedingt noch ansehen. Schon jetzt, ein paar Tage als Dreißigjährige (wie das klingt) kann ich dir nur zustimmen. Es hat sich rein gar nichts verändert. Und eigentlich war das von vorneherein klar… aber irgendwie schiebt man trotzdem Panik.
Dieses “Träume schon früher anpacken” ist auch so meine größte “Sorge” gewesen. Diesen Kick, den du beschreibst, kann ich aber nachvollziehen. Irgendwie ist jetzt neuer Ansporn da.
Mützen mit Katzenöhrchen rocken! 😀
Liebe Grüße und danke für deine Kommentare!
Luisa says
Hallo Chrissi,
zunächst wünsche ich Dir nachträglich alles Liebe und Gute zum Geburtstag.
Ich werde nächstes Jahr 30 und noch sehe ich dem noch sehr optimistisch entgegen. Je älter ich werde, desto schöner wird eigentlich mein Leben.
Aktuell traue ich mich meine Träume anzugehen und die Dinge zu tun, die mich glücklich machen. Und genau diese Tatsache gibt mir so viel Kraft und Freiheit, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass eine Zahl daran etwas ändern kann.
Liebe Grüße
Luisa
Chrissi says
Danke liebe Luisa!
Dass du der 30 optimistisch entgegenblickst, finde ich toll! Das erspart dir eine Menge Druck. Wenn ich daran denke, dass ich mich JAHRE davon einschüchtern ließ… Denn eigentlich trifft das, was du sagst, zu 100% zu: Das Leben wird immer schöner, je älter man wird, weil man es selbst in der Hand hat (zu einem großen Teil zumindest).
Ich wünsche dir, dass du genau so weitermachen kannst und deine Träume Wirklichkeit werden!
Liebe Grüße!
Lisa says
Hey Chrissi,
also erst mal: Was war das denn bitte für ein furchtbarer Mann da??! O.O Menschen gibt’s, das glaubt man gar nicht.
Und jetzt zum eigentlichen: Wenn ich vor ein paar Jahren darüber nachgedacht hätte, 30 zu werden, hätte ich es vermutlich furchtbar gefunden. Dann ist man ja schon so “alt” (klar, man hat ja nur noch ungefähr 50 Jahre vor sich:D). Heute fühlt es sich ganz anders an, irgendwie ruhiger als erwartet und das ist sehr angenehm (wobei ich zugegebenermaßen noch nicht 30 bin :D). Ich denke erstens, wie du sagst, je älter man wird, desto selbstbewusster wird man auch und damit fällt einem das Leben ja sowieso schon mal leichter. Außerdem kommt glaube ich die Angst vorm Älter werden davon, etwas zu verpassen. Wenn man aber gerade jetzt das Leben lebt, wie man es sich vorstellt, dann hat man vermutlich auch nicht mehr wirklich Angst davor, älter zu werden.
Viele liebe Grüße,
Lisa
Chrissi says
Hallo liebe Lisa,
oh ja! Dem hätte ich heute viele, VIELE Dinge zu sagen, würde ich ihn wiedersehen… Unglaublich.
Du hast recht. Wenn es nichts zu bereuen gibt, warum sollte man Angst vorm Älterwerden haben… Deine entspannte Haltung zur 30 finde ich da wirklich sehr gut!
Ich für meinen Teil kann nur sagen: Seit meinem 30. Geburtstag stehe ich der Zahl so cool gegenüber wie schon lange nicht mehr. Schon witzig irgendwie. 😉
Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar!
Jennifer Yasar says
Sehr wahre Worte die du da geschrieben hast.Genau so habe ich mich auch gefühlt vor meinem 30. Geburtstag.Jetzt bin ich schon ein halbes Jahr 30 und es geht mir gut.Es war gar nicht so schlimm.Und ja man verändert sich wirklich.Wird reifer.Alles geht seinen Weg man muss sich nur darauf einlassen.Es fügt sich alles wieder zu einem Puzzle zusammen.Denn auch ich hatte drastische Veränderungen.Aber es war gut so und sollte so sein.