Ein wesentlicher Bestandteil von Zentreasures ist das Thema Selbstständigkeit – “Going Freelance”.
Heute möchte ich dir erzählen, was mich antreibt, bzw. wie eigentlich meine konkreten Pläne in Sachen “Beruf” sind.
Mein Arbeitsvertrag in der Firma, in der ich derzeit als Bürokraft angestellt bin, läuft noch acht Monate.
Im September 2014 habe ich als Elternzeitvertretung für 2 Jahre angefangen. Mehr als die Hälfte dessen ist nun vorüber.
Und ich habe meinen Kopf so voller Pläne, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll.
Als ich zuletzt 2014 Bewerbungen schrieb, stand darin “mein Metier liegt in der Büroarbeit, in diesem Bereich will ich noch lange tätig sein.”
Damals erschien mir das passend – Bürokauffrau gelernt, sonst keine beruflichen Pläne. Was also sonst?
Von Selbstständigkeit war nie die Rede.
Inzwischen ist mir längst klar geworden, dass es eben “nicht meins” ist, im Büro zu sitzen und Arbeiten zu erledigen, auf die ich keine Lust habe. Weder tut das mir gut, noch ist es fair meinem Arbeitgeber gegenüber.
Stattdessen ist da draußen die Welt. Und die will ich.
Lange hatte ich keine rechte Vorstellung, was ich denn statt einem Bürojob machen soll.
Nun (nach viel, viiiel Recherche) kristallisiert sich immer mehr ein konkreter Plan heraus:
- Ich will unabhängig sein. Arbeiten können, wo ich will, solange es mir ein Laptop und funktionierendes WIFI erlauben
- Ich will nicht tagein tagaus dasselbe machen, sondern in verschiedenen, kreativen Bereichen tätig sein (schreiben, designen, verwirklichen)
- Meine Zeit will ich mir selbst einteilen können – und wenn ich nachts um 1 noch am PC arbeite, dafür aber vormittags um 10 zum Sport gehen kann – why not?
- Ich will – passend zu Punkt 1 – reisen, reisen, reisen! (Lesetipp: Meine Bucketliste.) Dementsprechend muss es möglich sein, auch passives Einkommen zu generieren, sodass auch Geld reinkommt, wenn ich grade durch Kyoto streife oder in Finnland im Camper rumfahre
- Ich will auch Anerkennung. Das etwas bleibt und die Leute sagen, “Schau, das hat die Tante von Zentreasures gemacht, genial!”. Anerkennung für etwas, was ich mit Freude geschaffen habe und kein halbherziges Danke, weil ich so freundlich am Telefon weitergeholfen habe.
Du merkst schon – der große Oberbegriff muss lauten: Selbstständigkeit.
Als mir das wirklich klar wurde, hat mich die Angst gepackt. Dazu aber demnächst mehr. Schließlich möchte ich dir erstmal zeigen, was ich mir vorstelle, damit du dir ein Bild meiner Situation machen kannst.
Lernen? Weiterbilden? Kommt drauf an.
Meine Wünsche klingen theoretisch super, aber wie die sich in der Praxis umsetzen lassen…?
Denn ehrlichgesagt habe ich weder Bock auf “lebenslang” denselben Beruf, noch auf irgendwelche beruflichen Weiterbildungen. Ich schiebe das auf diesen “Kreativling”-Status – liebe Kreative, wie seht ihr das?
In Sachen “Bildung” muss man sowieso differenzieren:
“Berufliche Weiterbildungen” im Sinne von Betriebswirt oder Business Englisch, o.ä. interessieren mich nicht.
Stattdessen bilde ich mich darin weiter, was mich interessiert; was mir Bock macht: WordPress und Programmierung, Fremdsprachen (aktuell spanisch), Content-Optimierung, Social Media Management an der Web-Front; Adobe Illustrator, Handlettering, zeichnen an der Kreativ-Front.
Drum herum denken!
Nur weil es ein grüner Apfel ist, muss er nicht sauer sein.
Äh, Chrissi? – Ja, das habe ich mir gerade ausgedacht. Und dennoch, es stimmt, oder nicht? Ich mag nämlich saure Äpfel. Und dachte immer, alle Grünen sind sauer. Falsch gedacht.
Ein Granny Smith ist sauer. Ein Golden Delicious nicht. Beide sind grün. Das habe ich gerade gegoogelt. Denn mit Äpfeln kenne ich mich null aus, weswegen ich im Supermarkt auch ständig die süßen grünen Äpfel erwische. #expertenstatus #confirmed
Was ich damit sagen will?
Man muss lernen, drum herum zu denken. Nur weil man einen Beruf gelernt hat/ein bestimmtes Studium abgeschlossen hat, bedeutet es nicht, das sein Leben lang machen zu müssen.
Nur weil es “beruflich weiterbilden” heißt, muss es nicht ein Abend-Kurs in BWL sein, sondern kann auch ein Fotografie-Kurs sein.
Wenn du natürlich den BWL-Kurs machen möchtest – go for it!
Ich will schon seit Jahren als Webdesignerin tätig sein. Tatsächlich habe ich es vor ein paar Jahren schon einmal versucht – und bin gescheitert. Arzt-Praxen und Landmaschinen-Verkäufer als Kunden waren überhaupt nicht mein Fall. Ich tat mich schwer, deren Wünsche umzusetzen, hatte keinerlei Freude dabei und habe durchaus auch Aufträge abgebrochen.
Glaube mir, ich bin nicht stolz darauf.
Das Schlimmste: Diese ganze Zeit war ich der Meinung, es länge an mir. Ich bin nicht gut genug. Kann mich nicht richtig in die Wünsche der Kunden hineinversetzen.
You’re totally wrong, girl!
Irgendwann – ich hatte das Webdesignen als Nebenerwerb längst wieder aufgegeben und arbeite im Layout einer Zeitschrift – kam mir aus heiterem Himmel die Erkenntnis: Es liegt eben nicht an dir.
Das Einzige, das ich mir vorwerfen kann, ist, mir nicht die richtigen Kunden ausgesucht zu haben.
Wie soll auch jemand, der seine Zeit damit verbringt, zu bloggen, einen Fantasy-Roman zu schreiben und Anime Grafiken zu basteln, eine Seite für jemanden erstellen, der Aufsitzrasenmäher verkauft.
Nicht falsch verstehen – es gibt genug Menschen, die genau das können. Sie können sich in jeden hineinversetzen und seine/ihre Wünsche entsprechend umsetzen. Ich kann das nicht.
Nur weil ich Websites für andere Menschen erstellen will, muss das nicht heißen, dass ich mir nicht meine Lieblingsbereiche herauspicken kann.
Seitdem mir das klar geworden ist, ist es ganz leicht, sich meine berufliche Zukunft vorzustellen.
Verstehst du? Nur weil bestimmte Berufe eine bestimmte Laufbahn vorgeben, muss es nicht heißen, dass du dieser folgst.
Wenn du schon seit 10 Jahren in einem Autohaus arbeitest, aber viel lieber für eine Zeitung schreiben würdest (wie eine gute Freundin von mir) – tu es! Versuch dein Glück. Bewirb dich, mach Praktikas, übe in deiner Freizeit. Meine Freundin hat es übrigens geschafft.
Wenn du gerade Mathematik studierst, aber sich soziale Arbeit für dich viel besser anfühlt – wechsle. Klar redet sich das nun leicht, denn ich kenne ja deine persönlichen Gegebenheiten nicht. Dennoch: Stelle dir vor, wie es dir in fünf Jahren geht. Was machst du? Was bereitete dir Freude? Ist es deine Arbeit als Mathematik-Professorin oder als Sozialarbeiterin?
Das Zauberwort heißt Selbstständigkeit!?
… Zumindest so halb. Vorerst. Nachfolgend meine konkreten Pläne für meine berufliche Zukunft:
1. Designtreasures.de Ein Design-Business, das sich hauptsächlich an von Frauen geführte Blogs, Handmade-Unternehmen und andere kreative Menschen richtet und Branding, Blogdesigns, Header und andere Webgrafiken erstellt. Zudem werde ich auch meine Schreibfähigkeiten als Texterin anbieten.
2. Punkt = mein jetziger Bürojob. Ich habe auf jeden Fall vor, die nächsten Monate noch Vollzeit zu arbeiten und meine Kreativfirma nebenberuflich aufzuziehen. Es wird stressig werden, ja. Aber “wer nicht wagt, der nicht gewinnt”, nicht wahr?
Ob es dann wirklich so kommt, ob ich es packe und überhaupt Erfolg haben werde… wir werden sehen. Mit Zentreasures ist der erste Schritt getan, denn dieser Blog begleitet mich auf meinem Weg. Ehrlich und ungeschönt.
Es sind noch acht Monate. Und in dieser Zeit will ich den Grundstein für meine berufliche Zukunt legen.
Wie sieht es bei dir aus?
Erzählst du mir/uns, wie es bei dir beruflich so läuft?
Ist das, was du gerade machst, dein Traumjob oder machst du es auch “weil es nichts besseres gibt”?
Was würdest du gerne machen?
Krokodil-Bild via tumblr, alle anderen Bilder selbstgemacht
Franzi says
Ich lasse mal meinen Senf hier, auch wenn ich dir diesen schon per WhatsApp mitgeteilt hatte, aber .. ich kann nicht sehen wie das hier einfach so Kommentarlos im Netz ist.
(Wieso schaffen es Brillen eigentlich nur vom rum liegen so dreckig zu werden? *sieht verzweifelt ihre Brille an und setzt sie wieder auf*)
Dein Vorhaben ist nicht nur großartig, sondern auch verdammt mutig und sehr beneidenswert <3 Ich habe sogar glatt noch ein Wort dafür und zwar "Stolz". Ich bin stolz auf dich, dass du diesen Weg wagen möchte und möchte dir mit all meinen zur Verfügung stehenden Mitteln dabei helfen.
Ein Büro Job ist was Gutes und du findest darin EIGENTLICH immer etwas, ABER wenn es nicht DEIN Beruf ist, dann solltest du das auch lassen. Ein Gedankengang den leider wenig Menschen haben und verstehen. Mein Vater ist da auch so ein Beispiel für, da er findet ich solle lieber einen Beruf machen in dem ich gut verdiene. Da steht der Spaß hinten an oder die Menschen, die mich dazu bekommen wollen, dass ich meine Erzieher Ausbildung doch noch beende. JA es wäre logisch, aber wieso genau sollte ich einem Beruf hinter her rennen auf den ich keine Lust habe und in dem ich nicht arbeiten werde. Nur weil es logisch und von der Gesellschaft anerkannt ist? Müssen wir denn immer logisch handeln oder können wir nicht mal dem Herzen folgen?
Für mich war es damals ein klares Zeichen, als ich mich, direkt nach dem Schock der nicht bestandenen Prüfung, bei dem Gedanken nie wieder diese Ausbildung machen zu müssen unendlich befreit gefühlt habe. Ich glaube das war seit langem mein schönster Sommer, weil ich mich noch nie so erleichtert und frei gefühlt habe. Wieso sollte ich also etwas hinterher rennen, was mir das Gefühl gab in Ketten zu liegen?
Wohin ich genau will, weiß ich noch nicht. Zumindest nicht soweit, dass ich mir tatsächlich konkrete Pläne aufstellen könnte, weswegen ich dich tatsächlich etwas beneide. Klar habe ich auch eine Wunschvorstellung was deinem ziemlich sehr Nahe kommt und zwar von überall arbeiten zu können und zu reisen. Wie gern würde ich von meinem Fotografie Blog leben können. Durch die Welt reisen, fotografieren, neue Kulturen kennen lernen und darüber bloggen. Das ist schon ein kleiner Traum, aber dafür muss ich erst mal Fuß fassen in der Fotografie Welt und abgesehen davon, dass es da von guten Fotografen nur so wimmelt, schaffe ich es einfach nicht genug Motivation fürs regelmäßige bloggen aufzubauen.
Das Gute ist jedoch, dass ich mit meinem aktuellen Beruf sehr zufrieden bin und trotzdem recht viel unterwegs sein kann. Ich muss nur noch das mit dem Blog hinbekommen, wobei ich da erst mal einen aufbauen sollte, mit dem ich mich in der breiten Masse sehen lassen möchte.
Chrissi says
Mich macht es wahnsinnig stolz, dass du stolz auf mein Vorhaben bist! Das zeigt, dass ich nicht alleine mit meiner Einschätzung bin.
Im Büro/Verwaltungsbereich findet sich immer ein Job. Sollte ich das iiirgendwann wieder machen wollen, habe ich keine Bedenken, da wieder Arbeit zu finden. Aber alleine, wenn ich mir vorstelle, wie ich den ganzen Tag kreativ arbeiten kann und mir meine Zeiten selbst einteile – kommt automatisch Vorfreude auf. Deshalb muss ein Wechsel sein.
Dieser Satz von dir ist ganz entscheidend: „Müssen wir denn immer logisch handeln oder können wir nicht mal dem Herzen folgen?“ Viele ältere Generationen sind es einfach gewohnt, dass man arbeitet um Geld zu verdienen und nicht um Spaß zu haben. Aber wir Jüngeren sehen das einfach – zum Glück! – anders.
Und wenn man weiß, was man will, ist das schon ein riesen Schritt.
Finde es btw sehr schön, dass du die durchgefallene Prüfung inzwischen als Chance siehst. Auch, wenn man es in dem Moment einfach nur als eigenes Versagen sieht, letztlich sind solche Situationen IMMER „gut für etwas“ gewesen.
Was deinen Traum betrifft: Mach dir kleine Schritte (dazu kommt auch noch ein Blogpost ^^). Überlege dir, was du tun musst, um dem Nahe zu kommen.
In deinem Fall jetzt z.B. „Regelmäßigkeit ins Bloggen reinbringen“ und „Fotografieren“.
Du nimmst dir ja aktuell vor, jeden Montag zu bloggen. Schau, dass du das beibehältst! Mehr kannst du immer machen. Aber erstmal muss eine Routine rein.
Und im Fotografieren wird man nur besser, wenn man übt (ich sehe es ja an mir: Jahrelang wollte ich mich nicht mit WordPress auseinandersetzen und nun habe ich es getan – und es hat mir so viele neue Türen geöffnet!). Du hast deine Kamera doch meist dabei – und wenn es nur das Handy ist – fotografiere jeden Tag. Egal was. Du hast schon einen guten Blick für Motive; ich wette, du kannst sogar keine Socken schön in Szene setzen! 😀
Franzi says
Wenn wir uns das nächste mal sehen, kann ich gerne versuchen ob ich von deinen Socken ein gutes Foto machen kann x’D aber ja ich weiß was du meinst und VIELEN LIEBEN DANK <3
Chrissi says
Gerne!
Lina says
Also erstmal: super Beitrag *___*
Ich bin Verkäuferin und das mit Leib und Seele .<
Chrissi says
Das find ich toll, Lina! Etwas gefunden zu haben, was man mag – da kenne ich (leider!) echt wenige Anfang/Mitte 20, die das schon wissen.
Kintaro says
Ich mag deinen Post sehr und manchmal denke ich auch darüber nach einfach selbstständig zu sein und dann zu arbeiten, wann und wie ich kann.
Mittlerweile glaube ich aber, dass es nichts für mich ist. Zurzeit studiere ich noch Angewandte Informatik (wenn alles gut geht bin ich dieses Jahr im Sommer fertig) und wollte dann in Bremen weiter studieren, Digitale Medien. Ich find die Informatik zwar ganz cool, aber es fehlt mir einfach das Kreative, Informatik selbst ist mir zu “logisch” und zu algorithmisch, es muss alles exakt stimmen etc. Aber ich habe gemerkt, dass ich irgendwann nicht mehr diese Freude dran habe wie vorher. Den Bachelor mache ich jetzt aber fertig und den Master kann ich dann in dem kreativen Bereich ausüben, da auch Informatiker (die programmieren können) sehr wünschenswert sind 😉
Ich würde gerne in die Spielebranche, in virtual reality etc. Das ist so mein derzeitiger Traum und mit dem Master bin ich auf jeden Fall dort näher dran! Deswegen freu ich mich schon sehr drauf, wenn alles klappt ♥
Chrissi says
Weißt du was? Es ist doch eine super Sache, dass du dir selbst soweit darüber im Klaren bist, dass Selbstständigkeit für dich nicht das Richtige ist.
Man hört ja immer wieder von Leuten, die es versuchen und dann scheitern, weil sie den Anforderungen nicht gewachsen sind. Ich weiß auch nicht, ob ich es schaffe. Ich tue mich schwer damit, mich zu verkaufen. Aber ich will es, deswegen versuche ich es jetzt. ^^
Deine Beschreibung klingt so, als sei für dich eine Mischung aus technisch + kreativ am besten. Die Spielebranche ist wahnsinnig interessant (ein Freund von mir versucht auch, dort Fuß zu fassen ^^), besonders virtual reality.
Ich muss auch sagen, dass ich mir dich in dieser Branche total vorstellen kann, weil du eben technisches Know How, Programmierfähigkeiten und eine Menge Kreativität besitzt.
Viel Erfolg, you’ve got this!
Yuki says
Ich wünsche dir sehr viel Erfolg und viel Stärke und bewunder dich jetzt schon, wie du schreibst, wie du deine Zukunft vorstellst und wie du dein Leben ändern willst!
Sehr genial und ich werde dich auf jeden Fall verfolgen, denn ich merke auch an mir, dass mir dein Enthusiasmus gerade richtig gute Laune gemacht hat!
Liebe Grüße
Chrissi says
DANKE Yuki für deinen lieben Kommentar!
Hab ihn bereits in Peking gelesen und mich so darüber gefreut. Schön, dass dir gefällt, was ich hier schreibe und dir damit gute Laune mache <3